Donnerstag,
den 25. August 2005 - Fahrt nach Danzig
Um 7 Uhr fuhren wir, mit Herr
Bittermann als Reiseleiter, vor dem Kormoran ab.
Danach fuhren wir wieder nach Danzig (Ankunft ca. 13:30 Uhr)
um mit unserem Führer einen Rundgang durch die Altstadt zu machen.
Danzig war 1945 zu 90% zerstört. Der Wiederaufbau der Häuser erfolgte
auf den alten Grundmauern und ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Hier befinden sich in den
unteren Geschossen viele kleine Läden, in denen hauptsächlich
Bernsteinschmuck angeboten wird. Nach der Kirchenbesichtigung
suchten wir ein Restaurant und nahmen im Barrakuda, auf einem Beischlag, ein gutes
und preisgünstiges Mittagessen zu uns. Es kostete mit Getränken für 2 Personen nur
40 Zloty, das sind etwa 10 Euro. Danach bummelten wir noch eine
Weile durch die Straßen, um in Ruhe zu fotografieren. Anschließend
fuhren wir über Tiegenhof und Marienburg wieder zurück. In Marienburg
hatten wir einige Minuten Aufenthalt um die Burg von der anderen Seite
der Nogat aus zu fotografieren. Bis zum Abendessen um 19 Uhr waren
wir wieder in Ilawa zurück. Freitag,
den 26. August 2005 - Masurenrundfahrt
Um 7 Uhr
war Abfahrt vor dem Kormoran. An diesem Tag stand die Masurenrundfahrt
auf dem Programm. Wir fuhren über Osterode (Ostroda) und Dietrichswalde
(Gietrzwald), nach Allenstein (Olsztyn) wo eine Reiseleiterin zu uns in den Bus
stieg. Heilige Linde ist
der wichtigste masurische Marienwallfahrtsort. Die Kirche wurde 1687 bis 1730
von dem Tiroler Georg Ertly erbaut. Sie wurde 1983 zur Basilika erhoben und
ist der bedeutendste Barockbau von Masuren. Die berühmte Orgel mit 12 beweglichen
Figuren wurde von Johann Josua Mosengel erschaffen. Alle zwei Stunden findet
ein Orgelkonzert statt, wenn genügend Besucher anwesend sind. Wir
waren pünktlich zum Orgelkonzert um 11:30 Uhr in Heilige Linde. Danach
gab es eine Vesperpause mit Würstchen und Milchreis am Bus. Dieser Imbiss am Bus war
immer preisgünstig und zeitsparend. Auf der Weiterfahrt
kamen wir durch Rastenburg (Ketrzyn). Kirche, Ritterburg, Pferdegestüt, Schulen,
Mühlen und Speicher sind erhalten geblieben. Auf dem Gestüt
wurden früher Trakehner gezüchtet. Heute züchtet man schwere
Arbeitspferde der großpolnischen Rasse. Das
Gelände ist 2,5 km² groß. Es war mit über 80 Gebäuden bestückt, darunter
8 der schwersten Luftschutzbunker mit 5-8 m dicken Betonwänden und Decken (zum
Beispiel für Hitler, Göring, Bohrmann, usw.), kleinere Bunker mit 2m dicken
Wänden, Beton- und Backsteinhäusern. Das Gelände war mit einem dreifachen
Sperrkreis und einem Minengürtel gesichert. Nach Kriegsende mussten 55.000
Minen entschärft werden. In der Stadt
Rhein (Ryn), am Rheiner-See (J. Rynskie) bestiegen wir ein Schiff, dass uns über den
Rheiner-See , den Talter-See (J. Tality) und den Nikolaiker-See (J. Mikolajki)
bis Nikolaiken (Mikolajki) brachte. In Nikolaiken sahen wir
den Stinthengst, den König der Stinte, der an der Stadtbrücke
angekettet ist. Er soll einst in den Gewässern um Nikolaiken gehaust
haben und war der Herrscher des Spirding-Sees, des größten Sees von
Masuren. Als er sich einmal in den Netzen
der Fischer verfing, versprach er ihnen, für Fischreichtum zu
sorgen, wenn man ihn am Leben lasse. Die Fischer ließen ihn aber nicht
frei, sondern ketteten ihn an den Brückenpfeiler. Der König der Stinte
hielt sein Versprechen und lockte die Nikolaiker Maränen an. Er wird
auch als "König der Maränen bezeichnet."
In
Nikolaiken angekommen, ging es gleich weiter zum Reiterhof Janczary, wo
wir gegen 18 Uhr ankamen. Unser Bus wurde von einem jungen Reiterpaar
zum Hof begleitet, wo uns eine Musikkapelle begrüßte. Wir stiegen auf
drei Pferdewagen um und fuhren zum See, wo eines der klugen Pferde
unter den Gästen ein Brautpaar auswählte. Dann fuhren wir wieder zum
Reiterhof zurück und bildeten ein Spalier für das mit Blumenkränzen
geschmückte Brautpaar. In der rustikalen Halle des Reiterhofes wurde
ein deftiges Abendessen serviert mit Schmalzbroten, Speck,
Pilznudelsuppe, Pirogen, Fleisch-Gemüsetopf, Bier und Kuchen. Durch
eine Polonaise wurden die Gäste zum Mittanzen animiert. Es gab eine
musikalische Reise durch Europa und verschiedene folkloristische
Tanzeinlagen von zwei jungen Paaren. Zum Schluss wurden wir von der
Kapelle, die die ganze Zeit über gespielt hatte, zum Bus begleitet.
Gegen 22 Uhr waren wir wieder in Ilawa. |
28.09.05 -x-