Vor einigen Jahren haben etliche
Heimatfreunde Deutsch-Eylau besucht. Bei dieser Gelegenheit wollten zwei
den Geserichsee und den Eylenzfluss kennenlernen. So mieteten wir, d. h.
Frau Gerda Aßmann aus Riesenburg und Hubert Eichel aus Riesenkirch und
ich 2 Paddelboote und fuhren bei strahlendem Sonnenschein über den
Geserichsee in den Eylenzfluss. Was wir dort erlebt haben, wurde von mir
in Verse gesetzt. Frau Gerda Aßmann, eine treue Heimatfreundin lebt
heute halbseitig gelähmt in einem Rollstuhl und Herr Hubert Eichel ist
inzwischen gestorben.
De Pogg, de Pogg (von
Gerhard Templin)
Bearb.: C. Mühleisen Die Sonnche scheint vom Himmel
runter, in Eylau, im Touristenheim werden 3 Wanderer munter. Die
Gerda, der Hubert und der Gerd. Sie wollen bei diesem Wetter, oh wie
schön, Bootchen fahren auf Fluss und See. Hubert und Gerda sitzen
in einem Boot, doch sie kommen beim Paddeln nicht ins rechte Lot. Es
ist zum Lachen, was die Beiden für Figuren machen. Den Eylenzfluss
hinunter, da ist es herrlich, doch die Strömung oft gefährlich. Vladeck
steht schon an der Mühle. Wir setzen uns hinterm Busch ins Kühle. Hubert
und Vladeck haben sich gesucht und gefunden. Sie jabbern mohrungsch in
einem nu. Es ist interessant und alle hören zu. Doch bald müssen
wir zurück.
Beim Einsteigen ins Boot geschieht ein Missgeschick. "Eine
Pogg, eine Pogg sitzt in meinem Boot." Die Gerdche ist bereits
halbtot. So groß wie eine Faust ist das Biest. Es hilft kein
Fluchen und Schütteln. Die Pogg ist im Boot, da gibt es nichts zu
rütteln. Mitten auf dem Fluss die Gerdche im Boot stand. Die
Tränchen kullerten auf den Bootsrand. Hubert, Kavalier der alten
Schule spricht: "Du dammliches Weib, sollen wir hier versaufen, scheiß
egal, lass die Tränen laufen." Gerhard im hinteren Boot filmt
und fotografiert. In der Hoffnung, dass er keinen von beiden im
Wasser verliert. Unbeachtet bleiben gelbe Mummeln und Wasserrosen. Die
Gerdche macht sich bald in die Hosen. Mit angezogenen Knien fährt
sie weiter. Die Pogg kommt ab und zu hervor und kickt die
Gerdche an. Vielleicht ist es ja ein verwunschener Mann? Jedesmal
schreit die Gerdche mit trara: "Die Pogg, die Pogg ist wieder
da."
Hubert
und Gerda und die Pogg
Im Schilf am Scholtenberg geht Hubert zum Angriff
über. Doch die Pogg springt über Gerda rüber. Hubert steht bis
zum Bauch im Wasser. Es ist zum Lachen, die Pogg bleibt im Boot, da
ist nichts zu machen. Wir paddeln langsam zum Anlieger zurück. Gerdas
Gesicht strahlt vor Glück. Die Gerda, jetzt sportlich
durchtrainiert, will in den nächsten Jahren mit Hubert und Gerhard
kein Bötchen mehr fahren. Sie wünscht sich trotzdem über ihre
Wohnungstür eine Pogg vom Eilenzfluss als Wappentier.
Sie hat
diese auch an ihrem Geburtstag bekommen.
Das Nutzungsrecht der Urheberrechte an den Bildern und Aufzeichnungen
von Herrn Gerhard Templin wurde an Frau Christa Mühleisen übertragen.
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