Was macht eine Zeitung und ein Internet interessant?

Gerhard Templin

Große Nachrichtenbüros übermitteln die weittragenden Ereignisse von weltpolitischer Bedeutung, an denen unsere Zeit nicht arm ist, durch eine auf Minuten eingestellte Arbeit. Heute sind wir ständig über die neuesten Ereignisse unterrichtet und damit gegenüber unseren Vorfahren etwa aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts mit Siebenmeilenstiefel vorwärts geschritten. Das Wort "Zeitung" bedeutete im Mittelalter nichts anderes als "Nachricht". "Ich bringe eine gute Zeitung" bedeutete im Mittelalter "Ich bringe eine gute Nachricht".

Bis in die Gegenwart hinein übermittelten wilde Negerstämme sich wichtige Nachrichten durch Trommelsignale, und diese "Zeitungen" durchliefen mit einer rundfunkartigen Geschwindigkeit weitere Länderstrecken. Doch auch die Zeitungen im heutigen Sinne des Wortes gab es auch schon viel früher.

Bereits 7 bis 8 Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung hatten die Chinesen eine Staatszeitung, die persischen Könige ließen wichtige Staatsnachrichten durch reitende Boten dem Volk übermitteln und im Römerreich erschienen zur Zeit Cäsar' s  Tageblätter, die zumeist Staatsnachrichten, auch schon regelrechte Tagesneuheiten enthielten.

Unmittelbar vor der Erfindung der Buchdruckkunst gab es schon so etwas wie geschriebene Zeitungen. Im Dienst und Auftrag der Fürsten oder auch der großen Bankhäuser tauschten Postreiter Briefe aus.  Im Jahre 1450 wird Gutenberg der Welt geboren. Anfang des 16. Jahrhunderts tauchen die ersten Zeitungen auf. Flugblätter sind es, einseitig bedruckte, oft mit Knittelversen.

Gegen Ende desselben Jahrhunderts erscheinen die ersten Messenachrichten, die den Kaufmann von den Preisen und Umsätzen auf den großen Messen unterrichten. Mit ihnen ist der erste Schritt zu dem modernen Inseratswesen getan. Wir älteren Knaben, die wir jetzt unsere 70 Jährchen und mehr hinter uns haben, besinnen uns alle noch auf den "Bänkelsänger" unserer frohen Jugendzeit, der auf den Jahrmärkten herumzog, seine riesengroße, mit schaurigen Bildern bemalte Wand aufstellte und in heiser ergreifenden Tönen zur Begleitung eines Leierkastens die dargestellten Begebenheiten besang.

Es gibt Menschen, die dafür zu sorgen haben, dass die Zeitungen und neuerdings auch das Internet immer etwas Neues bringen, die Reporter und Internetjournalisten. Ihre Arbeit macht bei nur äußerlicher Betrachtung den Eindruck, der sich mit den kurzen Worten ausdrücken lässt: "Die Leute sitzen doch nur den ganzen Tag am Schreibtisch herum". Man vergisst dabei aber, dass der Berichterstatter ein guter Menschenkenner sein muss, um mit seinen Opfern richtig umgehen zu können, zum andern, dass große Gewandtheit, Vielseitigkeit und kleine Bescheidenheit von ihm verlangt werden muss.

Es kommt natürlich auch zu Versehen, unter denen der Druckfehlerteufel das bekannteste ist. Wenn aus Regerlieder Negerlieder werden und ein Säuglingskurs statt 6-8 Wochen 608 Wochen, also elfeinhalb Jahre dauert. Aber nicht jeder Bewohner unseres Landes hat neben einer Zeitung auch ein Internet. Unser Kreis Rosenberg hat gute Kräfte, die sehr viel Berichte und Nachrichten ins Internet setzen. Der Kreis dürfte wohl führend in dieser Branche sein.

Erwähnen wollen wir eine junge Dame, die ehrenamtlich für unser Internet arbeitet, neben dem Westpreußen-Archiv und in Zusammenarbeit mit Herrn Albert Lipskey. Ehre wem Ehre gebührt. Bei unserem Heimattreffen in Halle erhielt sie als kleines Dankeschön die silberne Medaille des Landes Brandenburg-Preußen, die aus dem Jahre 1701 stammt und im Jahr 2001 von Prinz Louis Ferdinand von Preußen neu aufgelegt wurde.



Diese treue Mitarbeiterin heißt Christa Mühleisen. Wir wünschen ihr noch viel Schaffenskraft.


Das Nutzungsrecht der Urheberrechte an den Bildern und Aufzeichnungen von Herrn Gerhard Templin wurde an Frau Christa Mühleisen übertragen.