Der Kleine Geserichsee von Deutsch Eylau Im
Altertum, vor dem Ritterorden, gab es nur einen Geserichsee. Er wurde z.
Zt. des Ordens durch eine Holzbrücke geteilt. Später errichtete man
einen Damm, nach 1863 eine Hängebrücke an der Riesenburger Straße.
1906 baute man mitten in den Damm eine neue Brücke und jetzt im Jahre
2011 eine Bogenbrücke. Der Kleine Geserichsee hat eine Größe von
26,8 ha, der Umfang war ca. 3000 Meter. Am Bollwerk standen immer große
Frachtkähne. Rechts war dann die Molkerei, da floss die restliche Molke
in den See, wo die Anlger mit ihren Dittchenangeln standen und Ukleis
angelten. Die Reste fraßen diese kleinen Fische mit Wonne. Dann kamen
die großen Raiffeisenspeicher und einige Privatgrundstücke, danach das
große terrassenartig angelegte Gelände der Stadthalle. Es standen dort
viele weiße Bänke zum Ausruhen, zum Sonnen und dazwischen viele Blumen
und gepflegter Rasen. Daneben war eine Straße, die im Winter von uns
Kindern als Rodelbahn benutzt wurde. Die Stadthalle wurde 1922
gebaut und hatte über 1000 Sitzplätze. Ein Kinderspielplatz war für
die Kleinen da. An der Ecke stand der große Kurschkenbaum, der jetzt
durch Blitzeinschlag zerstört wurde. Auf einem Hügel steht die
Ordenskirche aus dem Jahr 1318. Im Vordergrund waren die Stadtgärtnerei
und die Warmbadeanstalt.
Es wurden etliche Einfamilienhäuser gebaut, vornehmlich waren Lehrer
die Eigentümer. Dann kam die Dachpappenfabarik Zeimar und das große
Sägewerk Schlobach. Hier liefen die Gatter im Krieg Tag und Nacht. In
den großen Hallen wurde für die Wehrmacht gearbeitet. Heute steht hier
ein wunderbares Hotel. An der Ecke in einem großen Haus (es gehörte
Malermeister Zeimar) war die Handelsschule und die Berufs- und
Berufsfachschule untergebracht. Vom Stadtbahnhof in Richtung
Hauptbahnhof war eine Eisenbahnstrecke. Es war ein schöner Blick auf
die Stadt und die Kirche. Einige Lyzeumsmädchen fuhren öfter vom
Hauptbahnhof zum Stadtbahnhof, natürlich 1. Klasse.
Noch einmal
zurück zum Sonntagsausflug: Die Uferpromenade war ein ziemlich breiter
Weg. Der Uferrand war mit großen Büschen bepflanzt und Schilfinseln
lagen davor. Überall standen die Angler und die kleinen Kinder warfen
Steine ins Wasser. Damals gab es nur zwei Schwäne, heute sind es eine
Menge. Die Anlage der Stadthalle ist nicht bepflanzt und liegt tot da,
warum? Doch die Polen haben einiges verändert. |