Klein Henris Weihnachtsgrüße

von Gerhard Templin

Bearbeitung C. Mühleisen

Ein Jahr ist schnell vorbei und letztes Jahr Weihnachten war ich ein Jahr alt. Ich habe nämlich an Weihnachten Geburtstag. Da konnte ich schon laufen, aber in diesem Jahr kann ich schon sprechen und Dummheiten machen. Sie werden nun fragen, wer ist dieser Kleine?

Ich bin der jüngste Enkel der Familie Templin aus Hannover und heiße Henri. Heute ist nun Weihnachten und da kommt der Weihnachtsmann. Mein Papa hat schon den Weihnachtsbaum geschmückt. Goldene und silberne Ketten, blanke Nüsse und rote Äpfel hängen dran. Daneben liegt schlafend unser Kater Tiger, den ich öfter am Schwanz ziehe. Er tut mir aber nichts. Am Nachmittag waren wir in der Kirche. Meine Mami ist jetzt in der Küche und bereitet etwas für den "Heiligen Abend" vor. Draußen ist es schon ganz dunkel. Es klingelt an der Tür und meine beiden Brüder kommen. Die Kerzen brennen nun am Weihnachtsbaum. Wir wollen jetzt ein Lied singen und alle singen  "O, Du fröhliche". Ein Gedicht kann ich noch nicht, dazu bin ich noch zu klein.

Ich sehe nun, was der Weihnachtsmann unter den Baum gelegt hat. Spielsachen und Naschereien sind für mich da. Ich bin ja auch die Hauptperson in unserer Familie. Am zweiten Feiertag habe ich auch noch Geburtstag, da werde ich zwei Jahre jung. Bevor ich in mein Bettchen gehen muss, was immer mit Tränen verbunden ist, wünsche ich allen Heimatfreunden frohe Festtage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr, ebenfalls von meinen Eltern und Großeltern Ruth und Gerhard Templin vom Heimatkreis Rosenberg, früher Deutsch Eylau.





Der Weihnachtsmann kommt gegangen
durch den finstern Wald.
Rot sind seine Wangen
und die Hände kalt.

Doch die Augen lachen:
Liebe Kindelein,
wunderschöne Sachen
sollen euer sein.

Auf dem Rücken trägt er
ja ein Säcklein schwer,
und die Gaben legt er
uns ins Stübchen her.

Und viel Lichterkerzen
schenkt er uns zum Baum,
frommen Kinderherzen
einen Weihnachtstraum.

Verfasser unbekannt.

Text und Zeichnungen: Gerhard Templin
Copyright Gerhard Templin und Christa Mühleisen