Weihnachten




Zeichnung von G. Templin

Heute ist Weihnachten. Heut kommt der Weihnachtsmann! rufen die Kinder und springen aus den Betten. Aber der Tag will gar nicht vergehen. Es dauert auch zu lange bis zum Abend. Was der Vater nur den ganzen Tag in der Weihnachtsstube macht?

Nun ist es endlich Abend. Da, es klingelt! Die Tür geht auf. Ach, der Weihnachtsbaum! Goldene und silberne Ketten, blanke Nüsse und rote Äpfel hängen daran. Die Kinder machen große Augen, und der kleine Hans klatscht in die Hände. Nun wollen wir ein Weihnachtslied singen, sagt der Vater. Und alle singen: Stille Nacht, heilige Nacht. Dann nimmt der Vater das dicke Bibelbuch und liest die Geschichte vom Christkind in der Krippe vor. Das ist schön und feierlich. Alle hören andächtig zu. Aber nun kommen die Kinder heran. Jeder muss ein Gedicht sprechen. Auch der kleine Hans kann eins. Und er bleibt auch gar nicht stecken. Das war sehr schön, sagt der Vater und gibt jedem einen Kuss. Nun wollen wir aber sehen, was das Christkind gebracht hat. Was da alles unter dem Baum zu finden ist! Strümpfe und Handschuhe, Taschentücher und Schürzen, Spielsachen und Näschereien! Der Jubel ist groß. Hans hat eine Trommel bekommen. Nun trommelt er lustig darauf los.

Da horch! Draußen ist Musik. Die Mutter macht das Fenster auf. Vier Männer blasen: Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Das klingt so schön, dass alle mitsingen müssen. Doch nun sind die Musikanten schon weit weg. Da macht die Mutter das Fenster zu. Aber gesungen wird noch weiter. All die schönen Weihnachtslieder kommen heran. Und dann, dann wird wieder gespielt und genascht. Und - morgen ist auch noch Weihnachten.



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Die Weihnachtsgeschichte und das Gedicht sind aus einer ostpreußischen Kinderfibel aus dem Jahre 1927, die Zeichnungen wurden von Gerhard Templin angefertigt.

Das Nutzungsrecht der Urheberrechte an den Bildern und Aufzeichnungen von Herrn Gerhard Templin wurde an Frau Christa Mühleisen übertragen.