Gesucht wird Kätchen aus Finckenstein

Nicht nur für die Finckensteiner ist die folgende Geschichte spannend und kann vielleicht durch die Leser eine Lösung erfahren.

Vor ein paar Wochen rief mich der 82jährige Ostpreuße Erwin Goninski an und erzählte mir folgende Geschichte:

„Im März 1945 geriet ich im Kessel von Heilsberg in russische Gefangenschaft. Dort wurden mir alle meine Papiere und privaten Gegenstände abgenommen, die ich auch bei meiner Entlassung 1948 nicht wiederbekam. – Dann erfuhr ich vor einiger Zeit, dass es eine Einrichtung in Moskau gibt, die ehemaligen Gefangenen eventuell zu ihren in der Gefangenschaft abgenommenen Sachen verhelfen könnte. Ich schrieb dorthin:

Liga für Russisch-Deutsche Freundschaft, 101000 Moskau, Maroseika Str. Haus 7/8, Office 27 Fax 007095/2068467.

Ich bekam tatsächlich meine Akte aus Moskau und war erstaunt, was die Russen von jedem Gefangenen aufgehoben haben. Ich erhielt: 65 Seiten Protokoll, Führerscheine, Postsparbuch, Krankenbericht, meinen letzten Urlaubsschein und drei Briefe. Darunter war auch der Brief von einer Käte aus Finckenstein, die an einen unbekannten Soldaten in Russland geschrieben hatte. Leider fehlt der Umschlag mit Nachnamen und Adresse. Können Sie mir helfen und erfahren, ob diese Käte noch lebt und wie sie heißt?“

In dem Brief war – kurz vor der Flucht im Jan. 1945 geschrieben – auch von der Tätigkeit
jener Käte im BDM an führender Stelle die Rede.

Nun, zwei Anrufe genügten, um den Nachnamen zu erfahren. Zuerst rief ich Gerhard Dreher an, den ganz in meiner Nähe wohnenden Kollegen (1951 hatten wir uns in der Heide hier getroffen). Er vermittelte mir Anschrift und Telefonnummer von Frau Marianne von Krockow (geb. Gräfin Dohna), die spontan den Namen Käte Lenuweit nannte. Nun hatten wir den Namen, wussten aber nichts über den Verbleib von Frau (geb.)Lenuweit.

Ein dritter Anruf bei unserem Karteiführer Dr. Orloff brachte eine weitere Klärung. Unsere Heimatkreiskartei führte tatsächlich Käte Lenuweit, geb. 14.10 1924, Büroangestellte, wohnhaft in 21762 Otterndorf (bei Cuxhaven). Da allerdings endet unsere Nachforschung. Eine Nachfrage beim Einwohnermeldeamt in Otterndorf brachte nur die Nachricht „Die o.g. Person konnte nicht gefunden werden.“

Liebe Finckensteiner, jetzt sind Sie dran. Wer dem Herrn Goninski auf der Suche nach seiner Briefbekanntschaft aus Kriegstagen helfen kann, der möge mir Nachricht geben.

Ihr  J. Ziehmann, Heimatkreisvertreter