Neudeck / Ogrodzieniec
/ Teil 2
von Christa Mühleisen
Bild 18: Erster Besuch von Hindenburg nach der Schenkung von Neudeck auf
dem Gut am 7. September 1928, am Tage vor der Grundsteinlegung des
Schlosses.
Bild 19: Das neue Schloss Neudeck
Das Wohnhaus des Herrn Reichpräsidenten Paul von
Beneckendorff und von Hindenburg in Neudeck bei Freystadt/ Kreis
Rosenberg. Die Ansichtskarte wurde am 12. 12. 1932 in Lyck abgestempelt.
Unter der Leitung von Architekt Bielenberg entstand ein
Haus, das nach dem Willen seines Bauherrn bewusst schlicht und würdig
gehalten wurde. Ein einfacher Giebel über dem Mittel-Risalit war der
einzige Schmuck. Außer dem neuen Herrenhaus mit erweiterter
modernisierter Parkanlage wurden einige Wirtschaftsgebäude neu
erstellt, Wirtschaftsräume ausgebessert und Werkswohnungen erweitert.
So wurde Neudeck zu einer mustergültigen Wirtschaft. Das alte Vorwerk
"Wolla" erhielt den Namen "Willenfeld."
Über
das neue Schloss Neudeck schreibt Lehrer Dikow 1932 folgendes:
Heute bietet Neudeck ein anderes Bild. Von den alten Gebäuden musste
manches Platz machen für den Neubau, auch das alte Gutshaus. An der
Stelle des vor mehr als 100 Jahren erbauten Gutshauses steht heute das
neue Herrenhaus, stark und schlicht, so die Charakterzüge unseres
Hindenburg verkörpernd. Schlicht und außerordentlich eindrucksvoll ist
das Äußere des Herrenhauses, zweckmäßig sein Inneres.
Bild 20: Hindenburg vor dem Portal von Neudeck, Kupfertiefdruckkarte
Der
in das Haus tretende Besucher gelangte zunächst in die Halle, dahinter lag das
Treppenhaus, links die Bibliothek und dahinter wiederum befand sich das
Arbeitszimmer des Generalfeldmarschalls.
Bild
21: Blick in die Halle von Schloss Neudeck.
Bild 22: Die Halle in Schloss Neudeck. An der Wand hängt ein Gemälde
des Generalfeldmarschalls und mehrere seiner Jagdtrophäen.
Bild 23: Die Empfangshalle mit Durchblick zum nächsten Raum und einem
Henkelkrug auf der linken Seite. Das Ölbild des Reichspräsidenten ist
von Prof. Petersen.
Bild 24: Der Generalfeldmarschall nach einem Gemälde von F. Triebsch
Bild 25: In der Bibliothek lag ein herrlicher Teppich, das Geschenk eines
Sultans. Er hatte an einer Stelle ein Loch, verursacht durch die Kugel
eines Wahnwitzigen, der in der Nachkriegszeit in die Hindenburg'sche
Villa in Hannover eingedrungen war. Als Hindenburg mit dem Eindringling
kämpfte, zog dieser einen Revolver. Dabei löste sich ein Schuss und beschädigte den Teppich.
Bild 26: Die Bibliothek, diesmal von der anderen Seite aufgenommen
Bild 27: Tisch in der Bibliothek mit einigen Ehrenbürgerbriefen und dem
Marschallstab. Hindenburg war u. a. Ehrenbürger von Deutsch-Eylau, Freystadt und
Riesenburg
Im Arbeitszimmer waren überall Dinge zu sehen, die
Geschichte und persönliche Erinnerungen in sich trugen, daneben zahlreiche
Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit, so Kunstgegenstände aller Art. Hier
stand auch der kugeldurchlöcherte Helm des damals noch jungen
Leutnants im 3. Garderegiments zu Fuß. In der Schlacht bei Königgrätz traf
eine Kartätschenkugel den Helm und streifte den Kopf. Für sein tapferes
Verhalten in dieser Schlacht erhielt Hindenburg den roten Adlerorden vierter
Klasse mit Schwertern.
Bild
28: Beschädigter
Hindenburghelm
Bild
29: Arbeitszimmer
des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg im Schloss Neudeck.
Links sieht man eine
Büste von Kaiser Wilhelm II.
Bild
30: Der
Schreibtisch des Reichspräsidenten - an der Wand hängt ein Bild seiner
Gemahlin Gertrude.
Bild 31: Blick auf den Schreibtisch des Reichspräsidenten. In der
rechten oberen Bildecke sieht man das Porträt von Bismarck, das auch
auf der nächsten Ansichtskarte zu sehen ist.
In Neudeck ging die Arbeit des Reichspräsidenten ununterbrochen weiter;
es war nichts anderes, als daß ein Ortswechsel vorgenommen worden war.
Die unmittelbare telefonische Verbindung mit dem Reichspräsidentenbüro
in Berlin sorgte für sofortige Verständigung. Dienstliche Empfänge
und Vorträge folgten einander. Wie oft wurden Entscheidungen von großer
Tragweite von hier aus getroffen, mancher schwerer und lastender
Entschluss wurde hier gefasst. Morgens brachte ein Kurier die
riesenhafte Post, die Post wurde bearbeitet, Unterschriften wurden
geleistet, Vorträge fanden statt. Mittags folgte die Ausspannung bei
Tisch. Nach dem Abendbrot wurde weitergearbeitet; denn noch abends ging
die Mappe fort, und morgens kam die nächste an.
Bild
32: Ecke im Arbeitszimmer des Reichspräsidenten - links hängt ein
Gemälde von Otto von Bismarck und rechts über der Tür zum
Schlafzimmer von Hindenburg, eines von Erich
von Ludendorff.
Bild 33: Das Esszimmer in Neudeck (13.9.1932), Kupfertiefdruckkarte
Bild 34: Das Esszimmer - diesmal von der anderen Seite fotografiert
Bild 35: Zimmer
im Gutshaus Neudeck mit der Ahnengalerie der Familie von Hindenburg
Teil 3 oder Index
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