Dörfer - Teil 4:
Riesenkirch / Obrzynowo
2. Riesenkirch - Muschelinsel im Sorgensee, Kirche und das Geschäftshaus Korthals (1940)
Groß Schönforst / Kalduny
4. Groß Schönforst - Maschinenhandlung von E. Müller, Schule, Spritzenhaus mit Gasthaus und eine Teilpartie am Gr. Schönforster See (1938) Sommerau / Zabrowo Das Dorf Sommerau war seit 1375 ein
Kirchdorf. Auf einem Hügel an der
Ossa liegt in einem Kranz schützender Linden das weiße Gotteshaus mit dem
vierkantigen Turm, der als Krönung nur eine dünne Bleistiftspitze über die
Bäume streckt. Vor seiner Restaurierung hatte der Turm bestimmt eine wuchtigere
und höhere Spitze gezeigt. Von den drei Glocken im Turm forderte der 1.
Weltkrieg eine, der 2. Weltkrieg ebenfalls eine, so dass zur Fluchtzeit nur
noch eine Ruferin die Not des Landes verkünden konnte.
Im Gasthaus Ottke gab es einen
großen Saal mit Bühne, wo viele Veranstaltungen und auch Filmvorführungen
stattfanden. Nach Ottke haben die Pächter, bzw. Besitzer verschiedentlich
gewechselt. Zuletzt wurde das Lokal von dem Ehepaar Schwarz bewirtschaftet. 600-Jahrfeier von Sommerau 1924 Die Gemeinde veranstaltete am Nachmittag einen Umzug durch die Ortschaft, der in
historischen Bildern ein Stück preußischer Geschichte zeigte. Den Zug
eröffneten zwei Herolde und vier buntscheckig gekleidete, lustig blasende
Dorfmusikanten. Dann folgten drei mit dem Ordenskreuz geschmückte Reiter:
Komtur, Ordensritter und Priesterbruder. Hieran schloss sich Wagen an Wagen, ein
mit Bildern verziertes Geschichtsbuch. Die Erläuterung der einzelnen
Darstellungen gab Pfarrer Bamberg in seiner die Entstehungsgeschichte
würdigenden Festrede.
Ebert, Heinz: "600-Jahrfeier von
Sommerau" im Heimat-Kurier, Heimatzeitung für den ehem. Kreis Rosenberg/Wpr.,
hrsg. von Karl-Heinz Damrow, Düsseldorf: Mai/Juni 1995, S. 38, 39.
Stangenwalde / Slupnica
Stradem / Stradomno
Das ehemalige
Gutshaus von
Stradem wurde zum Gasthaus "Zur Tanne" umgewandelt, dessen Besitzer
Paul Kaschewski für das Wohl auch vieler auswärtiger Gäste sorgte. Die
Eröffnung der neuen Gaststätte erfolgte Weihnachten 1928.
Klein Tromnau / Trumiejki
Im Winter bot
der hinter dem Gutshaus gelegene idyllische Schlossteich Gelegenheit zum
Schlittschuhlaufen. Vom sogenannten Schmiedeberg aus, dessen Hang zum
Schlossteich hinunterführte, wurde gerodelt.
19.
Klein
Tromnau mit Kirche und Schule Wann die Klein Tromnauer Kirche
erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Es wird sicherlich nicht lange nach 1330
gewesen sein, denn der Deutsche Ritterorden pflegte im allgemeinen unmittelbar
nach der Gründung eines Dorfes auch für die kirchliche Ordnung zu sorgen.
Jedenfalls wird aus dem Jahre 1414 berichtet, dass die Kirche von Klein Tromnau
Beschädigungen aufwies. Die Kirche wird dann erst wieder im Jahre 1669
erwähnt. Im Jahre 1748 wurde ein Neubau vom Patron
errichtet mit einem weiträumigen schlichten Innenraum. Klein Tromnau hatte keinen eigenen Pfarrer, sondern wurde von dem
jeweiligen Geistlichen des östlichen Nachbarkirchspiels Groß Bellschwitz mit
betreut. Im Kirchturm befindet sich eine Glocke aus dem Jahre 1604 mit der
beachtenswerten Inschrift: "Unser höchster Trost ist Gott allein - der
woll' uns gnädig und barmherzig sein."
Wachsmuth / Kolodzieje
Gasthaus zur Erholung (Bruno Butzkowski),
Schule, Bahnhof Polken-Seeberg und die Straße nach Kl.-Tromnau
Willenbruch / Modraki
Winkelsdorf / Wilielec
22. Gasthaus "Soldat" (Inh. Paul Soldat) in Winkelsdorf
mit Vorbau u. Teil des Gartens
Diese Karte wurde am 27.7.1939 in Deutsch-Eylau abgestempelt und nach Horstmar in W. geschickt. Auf der Rückseite
steht folgender Text: Der allseits beliebte alte Landstreicher mit dem Spitznamen
"Prinz Karl von Preußen" war für die Leute um Raudnitz, Winkelsdorf,
Freudenthal, Montig, Hansdorf, Gramten, Schönforst und Tillwalde ein Begriff.
er weilte in der kalten Jahreszeit gerne in Winkelsdorf, wo er u.a. in der
Gastwirtschaft "Soldat" ein Quartier bekam. Dort kochte er in der
Futterküche das Futter für die Tiere des Wirts und verdiente sich so seinen
Lebensunterhalt. Die Jungen des Dorfes kannten natürlich alle Ställe der
Bauersleute und besuchten auch Prinz Karl. Doch wie alt der zufriedene Alte
wirklich war und wie er richtig hieß, wusste lange Zeit niemand. Erst
später hat man erfahren, dass er mit bürgerlichem Namen "Karl Kluge"
geheißen hat. Er wurde 1946 auf dem Grundstück des Bauern Rudolf Bieber in
Freudenthal begraben. |