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Deutsch-Eylau/
Ilawa - die Perle
des Oberlandes - Teil 2
Kaiserstraße und
Bahnhöfe :

1.
Die
Kaiser-Straße in Deutsch-Eylau (21.9.14)

2.
Blick vom Rathausturm auf die Kaiserstraße (10.10.1940), gestempelt in
Sommerau

3.
Die
Kaiserstraße, spätere Karl-Freyburger-Straße.
Karl
Freyburger war ein SA-Mann, der von einem Polizisten in Notwehr erschossen
wurde.

4.
Hauptbahnhof (ca. 1902 in Betrieb genommen)
Der
Eisenbahnverkehr wurde für Deutsch-Eylau bedeutungsvoller als die
Schifffahrt. Von 1871-1873 entstand die Linie Thorn-Insterburg. Im Kreis
Rosenberg waren Bahnhöfe "Deutsch-Eylau Hauptbahnhof" und
"Raudnitz". Mehr
noch wurde der Kreis Rosenberg durch die 1876/77 erbaute zweigleisige
Strecke Marienburg-Mlawa wirtschaftlich gefördert. Die
"MM-Bahn", wie sie kurz genannt wurde, war bis 1903 ein
Privatunternehmen. In unserem Kreis hatte die Bahnlinie Marienburg-Mlawa
die Haltestellen Alteiche, Hauptbahnhof Deutsch-Eylau, Deutsch-Eylau
Stadt, Sommerau, Charlottenwerder, Rosenberg, Riesenburg und Dakau.
Seit 1902 hatte Deutsch-Eylau Verbindung über
Neumark und Broddylam. Auch diese Strecke war für die Stadt
wirtschaftlich von großer Bedeutung, erschloss sie doch den weitaus
größten Teil des Hinterlandes von Deutsch-Eylau und stellte
Wechselbeziehungen zu dem benachbarten Kreis und der Stadt Löbau her.
Eine
sehr wichtige Rolle hatte die "MM-Bahn" beim Aufmarsch der
deutschen Truppen zur Schlacht bei Tannenberg, als auf ihr in Eile
große Teile des 1. Armeekorps bis auf die Entladebahnhöfe Montowo und
Rybno und damit tief in die Flanke der russischen Heeresgruppe Samsonow
transportiert wurden.
Müsse, Alfred: Der Kreis Rosenberg, S. 117+118.

5.
Hauptbahnhof mit Wasserturm, handkoloriert (29.5.1915).
Bahnhof und
Wasserturm haben den Krieg überstanden.

6.
Hauptbahnhof
mit dem Postamt Nr. 2 (links)

7.
Der Ostbahnhof / Hauptbahnhof (20.9.34)

8.
Stadtbahnhof (22.11.13)
Ehoff schreibt in seinem Buch
"Wie Spuren im Sand" (S. 115) folgendes über den Stadtbahnhof:
"Einst
wurde er als Bahnhof der "Marienburg-Mlawaer Eisenbahn" gebaut, die drei
Kilometer weiter südlich - dort ist der Hauptbahnhof - Anschluss an die
Strecke "Schneidemühl-Thorn-Insterburg" der Preußischen Staatsbahnen
bekommt, bevor sie nach vielleicht sechzig Kilometern die Grenze zwischen
dem deutschen Kaiserreich und dem russischen Zarenreich
überschreitet".

9.
Altes Foto vom Bahnhof "Deutsch-Eylau Stadt"
10.
Stadtbahnhof (5.5. 1930) mit dem Kriegerdenkmal der
59er im Hintergrund
Schulen:

11.
Stadtschule (27.7.1918) in der Osteroder Straße,
gegenüber dem Postamt
Die
Stadtschule wurde 1899 im neugotischen
Stil erbaut. Sie hat den Krieg überstanden und wurde 1975 erneuert.
Genauso wie die gegenüberliegende Post ist auch
die Stadtschule ein roter Backsteinbau, ein großes U-förmiges Gebäude.
Knaben und Mädchen gehen in getrennte Klassen. Die Schule ist aber auch in
einen evangelischen und einen katholischen Teil getrennt. Weil es weniger
Katholiken als Evangelische gibt, sind die katholischen Schüler in einem
Seitenflügel untergebracht, die ev. Schüler im Mitteltrakt und dem anderen
Seitenflügel. Dazwischen liegt der Schulhof. Vom Schulhof her gibt es einen
kath. und einen ev. Eingang. Zu den ersten Dingen, die wir auf dem Schulhof
lernen, gehört, dass wir (die Evangelischen) auf der katholischen Seite
nichts verloren haben und umgekehrt gilt dasselbe.
Ehoff, Berthold: Wie Spuren im
Sand, S. 70, 71.

12.
Deutsch-Eylau - Flugzeugaufnahme (2.10.1931)
Hier sieht man den
Eylenz-Fluss bis zur Saalfelder Straße, die Brücke zwischen dem Großen und
Kleinen Geserichsee und am Ufer des Kleinen Geserichsees das Lyzeum und am
rechten Bildrand die Parkanlagen unterhalb der Stadthalle.

13. Lyzeum
Die um ihre Existenz
ringende Stürkow' sche Privatschule wurde von der Stadt Deutsch-Eylau
übernommen und in ein Lyzeum umgewandelt. Für diesen Zweck wurde die
ehemalige Kürassierkaserne erworben, aus der nach den Plänen von Architekt
Lemm aus Königsberg ein moderner Schulbau erstellt wurde. In der ehemaligen
Kaserne hatte einst die stolze 3. Eskadron des Kürassierregiments Herzog
Friedrich Eugen von Württemberg Nr. 5 sein Quartier.
Das Lyzeum liegt am
begrünten Abhang, der vom Kleinen Geserichsee aufsteigt und wird heute als
Berufsschule genutzt.
Müsse, Alfred: Der Kreis
Rosenberg, S. 124.

14.
Gymnasium (2.6.1915)Das staatliche, humanistische Gymnasium
(später Oberschule für Jungen), wurde im Jahre 1905 an der Rosenberger
Chaussee gebaut. (Müsse S. 123). Das Gebäude verbrannte 1945, wurde 1957
wieder aufgebaut und wird heute als allgemeinbildende Oberschule benutzt.

15. Diese
Karte vom Königlichen Gymnasium wurde am 14.5.1919 gestempelt
Alter Markt und Hotel "Zum
Kronprinzen":
16. Altstadtmarkt - Westseite
(Feldpostkarte 1. WK)Der Marktplatz ist fast quadratisch,
ringsum von Geschäften umgeben, deren Reihe nur von zwei Hotels, zwei
Gaststätten und von Küssners Mokkastuben unterbrochen wird.
Ehoff, Berthold: Wie Spuren im Sand.
S. 88.

17. Altstadtmarkt - nordwestlicher Teil
- rechts der Laden von Ludwig Schilkowski
Ludwig Schilkowski ist einer der Kaufleute, bei denen man
alles kaufen kann, was zum ländlichen Leben gehört: Lebensmittel, Eisenwaren,
Werkzeug, Baumaterial und - unverzichtbar - die Kneipe, in der der brave
Landmann sich nach anstrengendem Markttag erholen, aber auch Freunde treffen und
mit ihnen einen Meschkinnes kippen kann oder auch einen Machandel oder Korn.
Ehoff, Berthold: Wie Spuren im Sand, S. 50.
18. Marktplatz, östlicher Teil (Feldpostkarte 1. Weltkrieg),
rechts
sieht man das Hotel zum Kronprinzen

19.
Jugendstilkarte mit dem Hotel zum Kronprinzen
Im
"Kronprinzen" verkehrt das Offizierskorps der
Garnison. Oben wo die Treppe endet, befinden sich links und rechts breite
Terrassen, auf denen sich trefflich Kaffee trinken oder gar Sekt schlürfen und
von oben herab auf den Markt blicken lässt. Der Kronprinz ist übrigens bekannt
für seine guten Weine und Zigarren. Und - nicht zu vergessen - die
Tanzstunden, in denen die Töchter und Söhne aus guter Familie auf das
Gesellschaftsleben vorbereitet werden, die finden ebenfalls im Kronprinzen
statt.
Ehoff, Berthold: Wie Spuren im Sand, S. 89.
Den Kronprinzen gibt es leider nicht mehr. An dieser Stelle steht heute der Juwelierladen von "Gold-Gerda"
(geb. Gerda Feierabend).

20.
Speisesaal, Jagdzimmer und Salon im Hotel "Zum Kronprinzen" Am Markt
(2.3.1908)
Teil 3 oder Index
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